Ich wollte schon immer eine Heckleiter für meinen VW T4 haben, um auf die Dachterasse zu kommen. Leider entsprechen die Fertigen nicht meinen Vorstellungen, oder sind zu teuer. Deshalb: selber machen!
Die Heckleiter sollte nicht in die Karosserie gebohrt werden, so wie es bei vielen Einheitsleitern der Fall ist. Auch wollte ich nicht 300-400€ für eine der kursierenden T4-Heckleitern ausgeben, die nur geklemmt werden.
Logische Konsequenz: Schweißen lernen und selber machen!
Nachdem ich herausgefunden hatte, welche Art zu schweißen für diesen Job die richtige ist, schaffte ich das Equipment an und machte mich an die Arbeit. Was genau ich mir dafür gekauft habe, findest du in meinem Artikel dazu.
Die Idee
Zunächst musste ich überlegen, wie und wo die Heckleiter überhaupt verlaufen soll.
Am oberen Ende der Hecktür sollen Krallen um die Kante greifen, an denen die Leiter befestigt ist.
Mit insgesamt drei Knicken läuft die Heckleiter ans untere Ende der Tür, wo sie von Krallen an den Kanten nach unten gezogen wird. Unter den Auflageflächen liegen Gummis, um eine Beschädigung des Lacks zu verhindern.
Das Material
Insgesamt brauchte ich drei zwei Meter lange 20x20x1,5mm Vierkantrohre aus Stahl für die eigentliche Heckleiter und deren Sprossen, eine kleine Stahlplatte in 2mm Stärke für die Krallen, mit denen die Heckleiter gehalten wird, für die Auflageflächen etwas Gummi und schwarze Sprühfarbe.
Das alles ist im Baumarkt erhältlich und kostet in Summe vielleicht 40€.
Die Heckleiter schweißen
An den angedachten Stellen müssen die Vierkantrohre geknickt werden. Dafür habe ich auf der Rückseite gleichschenklige Dreiecke herausgesägt. Hierbei ist wichtig, dass diese wirklich gleichmäßig sind, da ansonsten nach dem Knicken große Spalten entstehen können und der Winkel eventuell nicht stimmt.
Dort wird das Rohr dann eingeknickt, mit Schraubzwingen am Tisch fixiert und geschweißt. Damit sich das Rohr nicht verzieht und der Winkel dann nicht mehr stimmt, sollte zuerst die Naht auf der Innenseite des Knicks geschweißt werden.
Genaues Messen ist hier extrem wichtig! Dafür benötigst du einen guten Winkelmesser.
Sind alle Knicke gebogen und verschweißt, sind die Sprossen dran. Ich habe mich für vier Sprossen á 30cm entschieden. Ich finde, das sieht ganz stimmig aus. Also vier mal 30cm abgesägt und auch verschweißt. Hilfreich ist es hier, die Senkrechten der Heckleiter in genauem Abstand zueinander mit Schraubzwingen zu fixieren, da sie sich sonst beim Schweißen verziehen könnten und dann der Abstand nicht mehr stimmt.
Ganz unten, wo die Heckleiter auf der Tür aufliegt, habe ich noch eine Querstrebe eingeschweißt, damit das Gewicht flächig auf der Karosserie aufliegt und nicht nur punktuell. An dieser Strebe werden später auch die Haltekrallen angeschraubt.
Die Krallen biegen
Aus der kleinen 2mm starken Stahlplatte habe ich zwei 100x70mm Stücke mit einer Dekupiersäge ausgesägt und im Schraubstock umgeknickt. Natürlich tut es auch eine normale Eisensäge oder eine Flex, aber ich finde es mit einer Dekupiersäge einfacher, sauberer und präziser.
Mit dem Hammer habe ich unter stetigem Kontrollieren am Bus die Rundungen in die Stücke gehämmert und anschließend jeweils zwei Ösen aufgeschweißt, zwischen denen die Heckleiter später befestigt wird.
Unten verläuft der Vorgang ähnlich. Hier sind die zwei Krallen jeweils 50x100mm groß und besitzen keine Rundung, sondern lediglich einen Knick, der um die Untere Türkante greift.
In diese Stücke habe ich dann jeweils ein Langloch gebohrt, da sie schräg stehen und dadurch beim Anziehen die Heckleiter nach unten spannen.
Matt-schwarz
Damit die Heckleiter auch zum Rest des Busses passt, habe ich sie schwarz lackiert.
Hierfür habe ich sie erst leicht angeschliffen, entfettet und einmal mit Ovatrol geölt.
Das Öl verhindert Rost, wird fest und lässt sich überlackieren, nachdem es vollständig getrocknet ist. Das dauert so ein paar Tage.
Diese Konstellation habe ich auch bei meinen Stahlfelgen verwendet, wo nach einem Jahr noch kein Rost durchgekommen ist – und die waren schon recht verrostet.
Wichtig ist hierbei, dass die Lackschicht dick genug ist. Ich empfehle mindestens drei Schichten aufzutragen.
Folgenden Lack habe ich benutzt:
Das Ganze zusammenbringen
Mit etwas Gummi zum Unterlegen werden die Krallen oben in die Tür eingehängt. Die Heckleiter habe ich zum Anzeichnen der Löcher rangehalten und provisorisch fixiert. Nachdem die Löcher drin waren, wird es einfach verschraubt.
Die unteren Krallen werden einfach von unten gegen die Türkante gesetzt und mit einer Schraube durch die unterste Querstrebe der Heckleiter geschraubt. Nach dem Anziehen sitzt hier alles bombenfest.
Endlich muss niemand mehr über meine Küche auf den Dachträger klettern 🙂